Es gibt diese Tage, da kommt alles zusammen. Da scheint einem das Leben um die Ohren zu fliegen. Ich nenne es auch gerne "Prüfungstage", die Tage, an denen ich auf Herz und Nieren abgeklopft werde und mein ganzes Theoretisches Wissen entweder umsetzte oder komplett über den Haufen werfe. Gestern war so ein Tag. Wie habe ich mich geschlagen? Nicht besonders gut, ehrlich gesagt, ich würde sagen: 4-. Aber ich habe mein bestes gegeben. Besser konnte ich nicht! Und das ist die absolute Wahrheit, und darum ist es auch gleichzeitig eine 1 mit Stern. Jedenfalls habe ich mir am Abend eine Liste erstellt mit Dingen, die mir Kraft geben:

Quitschbunte Bonbons? Lavendelduft? Frittierter Käse? Deinen eigenen Willen durchsetzen? Marienkäfer? Morgensex? Welpen? Benzin-Geruch? Gibt es etwas, von dem du einfach nicht genug bekommst?

Manchmal kann etwas nicht aufgehalten werden. Beschreibe einen Moment in deinem Leben, in dem der erste Dominostein gefallen ist - und was danach passiert ist. Hast du ihn umgestoßen oder jemand anders?

Versprechen sind faszinierende Phänomene. Gehe heute tief in die Denkweise hinein, mit der du ein Versprechen abgegeben hast - sei es groß oder klein, durch Tradition auferlegt oder nicht. Hast du dein Versprechen gehalten? Oder hat das Eichhörnchen der Realität daran genagt?

Einige Dinge - wie Konfetti - bekommen in verschiedenen Lebensphasen völlig unterschiedliche Bedeutungen. Konfetti liegt für mich irgendwo zwischen Unschuld und Besorgnis. Ich erinnere mich an meine Begeisterung, wenn ich meine Hand in eine Tasche mit Konfetti steckte und es in die Luft warf. Ich erinnere mich auch an die "Oh nein"-Atmosphäre der Erwachsenen um mich herum, die wussten, dass sie Konfetti unter den Tischbeinen hervorholen mussten, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Wo lebt Konfetti jetzt? Was hat es für dich zu bedeuten?

Wiederholungen prägen unser Leben. Manche halten uns gefngen, andere wiederum geben uns halt, wieder andere strukturieren unser Jahr und unsere Traditionen. Welche Wiedrholungen im Alltag kennst du? Und wie erlebst du sie? 

Ein weiterer Körperteil, über den viele Menschen so einiges zu sagen haben. Zu dick, zu dünn, zu flach, zu schlaff. Okay, erwähne es, wenn du musst, aber gebe deinem Po auch die Möglichkeit, eine tiefgründigere Geschichte zu erzählen. Er ist immer für dich da.

Ein Satz, der meine Welt und meine Wahrnehmung für immer geprägt hat. Ja, ich kenne so einen Satz, es war ein völlig unscheinbarer, unschuldiger Satz, und doch hat er mich bis heute fest im Griff, ein Satz, der sich wie ein heimtückischer Virus fest in mein Gehirn verankerte, wie ein Filter, eine ständige Zensur, der fortan meine Wahrnehmung und mein Wertesystem für immer bestimmte.

Nimm heute als Ausgangspunkt etwas, das du gesagt oder geschrieben hast. Wörtlich, keine Zusammenfassung. Zitiere dich selbst, egal ob es ein Satz ist oder ein ganzer Monolog. Höre dir selbst zu. Wenn du nichts erinnern kannst, was du jemals gesagt hast, nimm dein Handy zur Hand und schau dir die letzte Textnachricht an, die du gesendet hast. Widerstehe der Versuchung, etwas Großartiges oder Dummes oder Brillantes auszuwählen. Wähle etwas, das du gesagt hast, und vertraue darauf, dass du genug darüber zu sagen hast ;D

Manchmal ist es einfach schön, innezuhalten und darüber nachzudenken, worin du gut bist, egal wie groß oder klein es ist. Mach heute eine altmodische Liste. Vielleicht bist du gut darin, das Katzenklo sauber zu machen, Haare aus dem Abfluss zu holen, sehr gut einzuschlafen oder Essen für jemanden zu kochen, der traurig ist. Ich bin gesegnet mit der Fähigkeit, wie ein Äffchen über den Boden zu rennen. Frag nicht warum. Umarme heute deine Talente.

Ich weiß, es ist beängstigend. Ich weiß, dass ich heute viel von dir verlange. Aber du bist bereit dafür. Seit zehn Tagen stellst du deine Uhr auf zehn Minuten und bewegst deinen Stift, ohne anzuhalten. Mit anderen Worten, deine Schreibmuskeln heizen sich auf. Also wage heute den Sprung: 1, 2, … los geht's! 

Ich bin ein harmoniesüchtiger Peoplepleaser, also Gott bewahre dass es mich jemals in den Fingern gejuckt hätte irgendwo ein Fass zum überlaufen zu bringen! Bewusst die Geduld einer Person auszureizen - Ich doch nicht! Niemals! Aber dann habe ich etwas tiefer gegraben und oh mein Gott, was kam zu Tage, ich könnte heute noch vor Scham versinken.